Ein Plätzchen für Malindas Genesung

Candeli überholte Naterim und zog die Schenkentür auf. Mit dem Rücken lehnte sie sich gegen eben diese um Naterim Platz zu machen der Malinda auf dem Arm trug.
Die weise Frau brauchte Ruhe und jemanden der sich um ihn kümmert. Wie gut, dass auch die Schenkenbesitzer in dieser Nacht noch nicht zu schlafen schienen.

Mina folgte ihrer Speerschwester und Naterim in die Schenke. Sie sah, das der Wirt und seine Frau noch wach waren und hoffte, das sie sich Malinda annehmen würden. Als Naterim Malinda auf einen der leeren Tische legte, eilte Mina zu der Wirtsfrau.

"Frau Wirtin, unsere weise Frau war draußen im Sandsturm und braucht nun dringend Wasser und muss versorgt werden. Könnt ihr euch um sie kümmern? Wir wollen draußen nach weiteren überlebenden suchen."

Die Wirtin sah erst ihren Mann an und ging dann gemeinsam mit Mina an den Tisch auf dem Malinda lag.

Als Sara in die Schankstube kam, sah sie zwei große Aielfrauen und einen großen Kerl mit breiten Schultern. Die drei sahen sehr kriegerisch aus. Die eine Frau ging gerade mit der Wirtin zu einer älterin Frau, die zum Teil noch mit Sand bedeckt war und auf einem Tisch lag. Als Sara dem Aiel ins Gesicht sah, wünschte sie sich, das sie nicht so neugierig gewesen und in ihrem Zimmer geblieben wäre.
Er sieht so feindselig aus. Sie alle

Sara ging rückwärts zu den Stufen zurück und hoffte unbemerkt wieder zu ihrem Zimmer zu gelangen.

Nachdem Naterim die weise Frau auf dem Tisch abgelegt hatte, machte er zwei Schritte zurück um Mina und der Wirtin Platz zu machen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine junge Frau welche gerade die Treppe herunter kam. Am unteren Ende angekommen schien sie die Anwesenden kurz zu mustern und sich zum Rückzug zu entscheiden, jedenfalls begann sie die Treppe wieder rückwärts hinauf zu stolpern. Ihr Gesicht zeigte eine Mischung aus Angst und Überraschung. Doch der Aiel hatte nicht vor eine helfende Hand wieder verschwinden zu lassen. Mit einer schnellen Bewegung drehte sich sein Kopf in ihre Richtung, sein Blick fixierte sie und schien sie zu durchbohren. "Nichts da" knurrte er in ihre Richtung "hier geblieben!!!" es klang recht leise aber sehr scharf. "Du kannst der Wirtin zur Hand gehen und die weise Frau vom Sand befreien, wir müssen weiter suchen" surrte er und sah sie weiterhin unverwandt an.

Als der Aiel gesprochen hatte, blieb Sara wie angewurzelt stehen. Sein Blick durchbohrte sie regelrecht. Sara nickte kurz und trat auf den Tisch zu. Die Frau, die darauf lag, sah nicht sehr gut aus. Sie schien unter Sand gelegen zu haben. Sara sah, das die Wirtin mit einem Wasserschlauch zu der Alten trat, stellte sie sich an den Kopf der Alten und hob ihn an, damit die Wirtin der Frau ungehindert das Wasser einflößen konnte.

Candeli beobachtete die junge Feuchtländerin genau. Sie hatte sie noch nie gesehen. Die Tochter des Speers trat zu ihr hin.


"Candeli von der Jindo Septime der Taardad Aiel. Ich sehe dich! Wie ist dein Name? Hast du in unserer Siedlung Schutz vor dem Sturm gesucht?

Sara sah, wie die Aielfrau auf sie zutrat.
"Mein Name ist Sara al'Car. Ähm, ich sehe dich. Wegen dem Sturm, ja und nein. Ich war und bin auf der Suche nach einem Ort, an dem ich bleiben kann. Einem Ort, an dem ich mich zu Hause fühlen kann. Und dann hat mich der Sandsturm überrascht."

"Dann bist du hier richtig. Die Zeiten sind hart und wir sind dabei hier eine Siedlung aufzubauen. Und wir können deine Unterstützung brauchen. Der Sandsturm war wirklich eine zusätzliche böse Überraschung. Wir haben unsere weise Frau in ihrem Zelt gefunden, dass mit ziemlich viel Sand verschüttet war..."
Candeli deutete auf Malinda.

Sara sah auf die alte Frau.
"Hoffentlich kommt sie durch. Kann ich euch irgendwie helfen?"
Sara sah den Aielmann an. Solange er mich nicht tötet mache ich alles.

"Wir werden Malinda in ein Zimmer tragen. Danach gehen wir zu den Zelten. Es sind immernoch genügend Zelte unter dem Sand begraben. Du kannst uns gerne begleiten Sara'al Car. Warte hier bei Naterim."
Candeli gab ihrer Speerschwester ein Zeichen mit den Händen und gemeinsam packten sie die weise Frau fest und hoben sie hoch. Die Wirtin ging vorweg und führte sie in ein Zimmer wo sie die weise Frau auf ein Bett legten.
Derweil war der Aiel und die Feuchtländerin im Schankraum geblieben.

Naterims Blick ruhte auf der Fremden. Sie schien ihn nicht zu mögen, aber das war ihm egal. Dafür war er nicht hier. Mit einem kurzen nicken bestätigte er die Worte Candelis und sah wie die Feuchtländerin sich unsicher umsah und sich dann einfach auf ein Stuhl setzte. Naterim war es egal, solange sie kein Ärger machte.