| Willkommen „Diesseits der Drachenmauer“. Tarmon Gai’don wurde geschlagen und der Dunkle König wurde – so scheint es – besiegt. Doch die Welt ist zerrissen, alte Banden sind gerissen, neue wurden noch nicht geknüpft. Die Menschheit befindet sich in einem Zustand der Orientierungslosigkeit: Die Vergangenheit ist dahin, doch der Weg in die Zukunft wurde noch nicht gelegt. Und immer wieder werden die Menschen aufgeschreckt, aufgeschreckt durch Überfälle von Gesetzlosen, Glücksrittern oder überlebenden Trollocs und Myrddraal, aufgeschreckt auch von finsteren Gerüchten und Geschichten: Shayol Ghul existiere noch immer, der Wiedergeborene Drache sei in Seanchan und plane seine Rückkehr, Aes Sedai arbeiteten an der Zerstörung der Welt, einer der Verlorenen sei gesichtet worden. Und in diesem Zustand, als Altes bereits gestorben Neues aber noch nicht an seine Stelle getreten war, befinden sich auch die Aiel – das tapfere Volk des Drachen: Einzig der Clan der Shaido, der vor der Letzten Schlacht ins Dreifache Land zurückgekehrt ist, vermochte seine Struktur beizubehalten. Alle anderen Clans sind so verstreut und dezimiert worden, dass es kaum noch Sinn macht, von einer Clangemeinschaft zu sprechen. Man findet Aiel, die sich den Tuatha’an angeschlossen haben und nun dem Weg des Blattes folgen. Man findet Aiel, die ihren Speer und ihre Herkunft aufgegeben haben und nun in den Feuchtländern siedeln so gut es eben geht. Andere haben die Berge des Verderbens überschritten und suchen den Tod im Kampf mit dem noch immer existierenden Schattengezücht. Und nur einige wenige sind in das Dreifache Land zurückgekehrt und leben dort als Nomaden – teils in kleinen Gruppen, häufig auch ganz auf sich allein gestellt. Vier Jahre ist es her, seit der Car’a’Carn zum Shayol Ghul gezogen ist. Noch immer ist die Ordnung nicht zurückgekehrt, noch immer ist die Welt im Wandel. Doch an einigen Stellen finden sich erste Anzeichen einer neuen Entwicklung. Eines dieser Anzeichen ist die Zeltsiedlung im Dreifachen Land, in Sichtweite der Drachenmauer, im Kontakt zu einem Ogier-Stedding. Gegründet wurde sie ein Jahr nach der Letzten Schlacht. Mina, Candeli und Thaarsai hatten die schrecklichen Ereignisse vor, während und nach Tarmon Gai’don er- und überlebt nur um dann festzustellen, dass ihr Volk drohte den Zusammenhalt zu verlieren. Entschlossen dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gründeten sie die Zeltsiedlung, in der nicht nach Clan und Septimen unterschieden wurde, sondern nur nach Kriegergemeinschaften. Denn es galt nicht einen Clan zu retten, es galt die Aiel und Ji’e’Toh zu retten – eine Aufgabe, die niemand den Shaido anvertrauen wollte, zu groß war die Verbitterung auf beiden Seiten. Und sie wurde noch größer, als sich die drei Gründer entschlossen eine Siedlung der Feuchtländer im Dreifachen Land zu dulden, die neben der Zeltsiedlung entstand und schließlich mit ihr zu einem großen Gebilde zusammenwuchs. Vier Jahre ist es her, seit Tarmon Gai’don geschlagen wurde. Vor drei Jahren wurde die Zeltsiedlung gegründet und nun webt das Rad der Zeit auf eine Entscheidung hin: Ist die Zeltsiedlung ein Neuanfang für die Aiel, etwas, das sich möglicherweise zur ersten Aiel-Stadt außerhalb Rhuideans entwickeln könnte? Oder ist es nur einer der vielen Versuche, etwas Neues zu schaffen, der letztendlich doch misslingt und von dem in hundert Jahren nicht einmal die Historiker wissen? Die Entscheidung liegt nicht in Deiner Hand – eine Entscheidung dieser Art liegt niemals in der Hand eines Einzelnen. Aber wenn Du Dich entscheidest, Bewohner der Zeltsiedlung zu werden – sei es als Aiel oder als Feuchtländer – dann bist Du einer der Entscheidungsträger. Lerne die Kultur der Aiel und ihr Ji’e’Toh kennen, verteidige die Zeltstadt gegen Trollocs und die Überfälle der Shaido. Oder versuche zwischen der Zeltstadt und den Shaido zu vermitteln – wollt ihr nicht beide die Zukunft der Aiel retten? Begib Dich auf der Suche nach altem Wissen zu den Ogiern. Oder schließe Dich dem Schatten an und schüre die Konflikte im Namen des Großen Herrn der Dunkelheit. Aber gib Acht, Aiel sind nicht für ihre milden Strafen bekannt. In diesem Sinne heißen wir Dich noch einmal Willkommen auf „Diesseits der Drachenmauer“. Mögest Du stets Wasser und Schatten finden.
Entscheide mit!!!
| |